Quecksilber-Messung aus einer Füllung im Mund

 

Man könnte Zweifel hegen, ob der aus der Amalgamfüllung strömende Qualm tatsächlich Quecksilberdampf ist.
Wie kann man das überprüfen? Durch zuhilfe eines Quecksilber-Analysegerätes lässt sich mit hoher Sicherheit feststellen, ob die Füllung tatsächlich Quecksilber freisetzt.

Der amalgamhaltige Zahn wird zuerst mit Wasserspray gekühlt. Das Analysegerät zeigt an der kalten Amalgamfüllung keine austretenden Quecksilberdämpfe. Das Messgerät zeigt einen Wert von Null an. Diese Situation tritt im Mund allerdings so gut wie nie auf.
Danach wird die Oberfläche der Amalgamfüllung mit einem zahnärztlichen Instrument leicht berieben um Alltagsbelastungen zu simulieren. Währenddessen nimmt die Messsonde 10 Sekunden lang eine Luftprobe aus der unmittelbaren Nähe des Zahnes auf.

Das Messgerät zeigt einen Wert von 116 Mikrogramm pro Kubikmeter an. Die Zahl ist erschreckend.

Man bedenke nur, dass die kalifornische Höchstgrenze für quecksilberhaltige Industrieabfälle bei 100 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft liegt. In Deutschland sind die Höchstgrenzen etwas strenger. Die 13. Bundes-Immisonsschutzverordnung sieht ein Tagesmittelwert für den Quecksilbergehalt der Abgase von Großfeueranlagen von maximal 30 Mikrogramm Quecksilber pro Kubikmeter Abgas vor.

Diese Werte machen klar: Eine leicht beanspruchte Amalgamfüllung so wie im Alltag beim Kauen oder Zähneputzen üblich, setzt innerhalb von 10 Sekunden das vierfache an Quecksilber frei als ein Kohlekraftwerk in ein Kubikmeter Abgas an einem Tag per Gesetz ausstoßen darf.[rule_top]